Connichi 2017 – und eine doppelte Asuka

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Cosplay und Manga, ein Synonym dafür ist die Connichi 2017 in Kassel. Also mal die Gelegenheit, die Asuka Langley-Figur zusammen mit der Kigurumi-Maske in der Öffentlichkeit zu zeigen.

 

Ich habe lange überlegt, ganz alleine nach Kassel, 200km, unbekanntes Event? Und das Wetter, ständig schwankende Vorhersagewerte, Regen -ja/nein-, brr ...10..12..14..16..18...ganz OK - Grad. Ich hatte mich im Vorfeld informiert, die Veranstaltung ist ähnlich wie die AniMagic in Mannheim, es gibt einen Bereich innen mit den ganzen Ständen und einen Park draußen, wo sich die Meute trifft. Online-Karten gab es seit Anfang August keine mehr, die Meinung in der „Animegao Kigurumi in Germany“-Facebook-Gruppe war, Tageskarten bekommt man auch vor Ort nicht mehr. D.h. das Wetter sollte vorallem Latex-Outdoor-tauglich für 2-3 Stunden sein, denn rein kommt man vermutlich eh nicht.

Es war bis zum Schluss offen. Ausschlaggebend war dann die Vorhersage am Abend zuvor, kein Regen, 16Grad, manchmal etwas Sonne und ... das meine Lebensgefährtin gerne mitkommen wolle, damit ich nicht ganz so alleine bin <3 Ich liebte sie sofort dafür 🙂

Also am Sonntagmorgen den Asuka Langley Anzug von Latex Catfish angezogen, bei der Kigurumi-Maske die Haare noch mal gekämmt, Steuerelemente für Arme und Kopf eingepackt, meine Lebensgefährtin gepackt und los.

Nach etwas über 2 Stunden entspannter Autobahnfahrt so gegen halb 12 waren wir in Kassel am Kongress Palais, der Stadthalle, wo die Veranstaltung stattfindet. Parken? Ja wo? Angeblich soll es ja 1305 Parkplätze in der Nähe des Palais geben. Es scheinen aber schon 1500 Autos dagewesen zu sein, nix mehr frei, alles zugeparkt, auch die unmöglichsten Stellen. Und so kreisten wir in uns völlig unbekannten Straßen herum, jedes Mal, wenn was frei schien, nur Anwohner bitte. Überall Halteverbote, kaum überhaupt Möglichkeiten, wo auch nur Wochenend-Gäste parken könnten, oh nee, wer hat dieses Parkkonzept für diese Veranstaltung bzw. Stadt erstellt? Nach fast 20min eine reguläre Parklücke (Sonntags frei) entdeckt und rein gequetscht. Kurz mit dem Handy gecheckt, wo sind wir eigentlich, Mist, 1,4km weit weg vom Palais. Also nix mit Maske aufsetzen und hintappen. Alles in die Rucksäcke gepackt, Maske in die Hand und los.

Vorm Palais endlich auch dann eine größere Anzahl von Menschen, die eindeutig der Cosplay-Szene zuzurechnen waren, sah schon mal gut aus. Und, was will man/Frau zuerst? Auf’s Klo! Also kurze Frage an den Einlassdienst in der Stadthalle, wo könnte man denn hingegen? Naja rein, aber hey, ohne Karte ist nicht. Eventuell noch im Hotel nebenan? Da müsst ihr dort fragen. Toll, gibt zwar eine Garderobe außerhalb, aber Toilette? Scheint ein Eventbesucher nicht zu brauchen. Mmh, was nun? Mal fragen, ob es noch Tageskarten gibt, ja, gibt es, 35€ bitte (pro Person!). Naja, ich sage es mal so, dass waren jetzt die teuersten Toilettengutscheine der letzten Jahre, mehr später.

Also rein, Geschäft erledigt und gleichmal das Marmorambiente genutzt, um Handschuhe anzuziehen und die Kigurumi-Maske aufsetzen, endlich kam Stimmung auf. Wir sind dann erst einmal durch das Erdgeschoss des Palais gewandert, dann eine Etage höher. Und Schwupps stand man im Innenhof. Gleich mal paar Bilder gemacht.

Und ein paar andere von mir auch gleich.

Im Innenhof, der eigentlich das Gelände um das Palais herum ist, gab es auch ein größeres Zelt, wo man etwas zu essen und zu trinken bekommt. Wir hatten was im Rucksack dabei, brauchten wir also erst mal nicht. Aha, eine Tür nach draußen, wo geht es da hin? Ha, da war also dieser Park, von denen alle sprachen. Und wir dachten, der Stadtpark weiter unten war gemeint, da waren auch ein paar, aber eben enttäuschend wenig. Aber hier, ja, das war das Gewimmel, was ich von der AniMagic kannte 🙂

Also rein ins Getümmel sich das Volk in seinen äußert fantasievollen Kostümen angeschaut. War eine Schau, wie viel Mühe sich viele damit machten. Latex-Anzüge sind schon sehr aufwändig, aber das hier stellt dies bei weiten in den Schatten.

Wir haben natürlich auch hier die Gelegenheit genutzt, ein paar Bilderchen zu machen.

Und so wanderten wir weiter und oh, da sind ja auch 2 Superhelden in Latex, auch ganz toll gemacht. Kleines Foto erst einmal und wenn so ein Latexhaufen zusammensteht, fällt das auf. Und schon war eine Diskussionsrunde im Gange, wie das denn so sei in Latex, wie es sich anfühlt, was man beachten müsse... Übrigens, die beiden haben ihr Outfit selbst designet und zusammengeklebt.

Weiter durch den Park, immer wieder kurz unterbrochen auch von „darf ich mal von Ihnen ein Foto machen“ 🙂 Und natürlich weiter die tollen Kostüme bewundert, sich mit einigen unterhalten (so gut das eben geht unter einer Kig-Maske).

Ui, es grummelt im Bauch, wir sollten was essen. Also auf an den Rand des Parks zu einer Mauer, die im Rucksack befindlichen Fressereien herausholen. Kaum reingebissen in das Brötchen, sagt Petra, schau mal dort, noch eine Asuka! Au ja, wow, wir sind doppelt 🙂 Gleich mal hingetigert und zu uns an die Mauer eingeladen. War eine richtig nette Unterhaltung und Erfahrungsaustausch. Sah schon toll aus, mal eine echte weibliche Asuka zu sehen, nicht wie ich nur „nachgemacht“ mit meinen Silikon-Titties. Ihr Anzug war aus einer Kombination aus Lycra und Worbla (einem Material, was ich erst seit 1,5Wochen überhaupt kannte), mit viel Liebe zum Detail bis hin zu den Original-Steuerelementen in Haar und nachgebaute an den Händen bzw. einer besonderen Rückenlösung. Ihr Mann sagte, er ist halt jemand, der es möglichst 100% authentisch machen will, gleich sympathisch, bin ja auch so verrückt. Drauf gekommen sind sie ähnlich wie ich, die Filme Neon Genesis Evangelion angeguckt und sich in das Outfit und die Figur des Asuka verliebt. So fachsimpelten wir eine ganze Weile, wichtige Themen wie, besser ist es, Löcher in die Füße zu machen, wie mach ich das mit den orangen Titties (ihre Lösung war ein Badeanzug und dort drin die orangen Teile eingenäht, dafür musste extra eine Nähmaschine angeschafft werden). Meine Haarreif-Lösung von Feitico für die Kopfsteuerelemente fanden sie gut, denn die Originalteile von „Nerv“, die auch sie verwendeten, rutschen wie bei mir auf dem glatten Haar der Perücke gerne mal runter. War ein nettes Paar, vielleicht treffen wir uns ja mal wieder, mich würde es freuen. Und natürlich haben wir Fotos gemacht, ein paar sind hier zu sehen.

Weiter ging es nach unserem kleinen Fotoshooting und der kleinen Stärkung durch den Park.

Wir wussten von der Truppe, die am Samstag hier gewesen war, Millhiore Firianno musste irgendwo hier sein. Aber noch nicht gesehen. Ach guck, da sitzt sie. Nun ist es ja ganz schwierig, wenn sich 2 Kigurumi-Masken unterhalten wollen, bei dem einen kommt es dumpf heraus, beim anderen hübsch gedämpft nur an. Nach dem reichlich erfolglosen Versuch einer Konversation habe ich dann doch die Maske abgesetzt und so konnten wir uns wenigstens Mund an Maske unterhalten (bei ihr ist das etwas schwieriger mit dem Absetzen als bei mir). Ja, und am Ende natürlich ein Foto gemacht, paar andere von uns auch. War schön Dich zu treffen, Millhiore.

Das war übrigens auch die einzige Maske außer meiner im Kigurumi-Stil, die wir entdeckt haben. Ich dachte irgendwie, Manga und Cosplay enthält viel mehr auch solche Elemente, aber viele hatten zwar prächtige Kostüme, auch mit tollem Haarteilen, Hörnern und ähnlichen auf, aber dann im Allgemeinen nur ihr eigenes, meist geschminktes Gesicht.

Der Himmel sah nach anfänglichen Aufhellen und sogar etwas Sonne wieder etwas dunkler aus, ach komm, wir gehen wieder rein, schauen uns das mal genauer an, die 70€ müssen sich doch irgendwie lohnen. Also rein und noch mal richtig umgeguckt, alles voller verschiedener Stände mit den verschiedensten Dingen, die ein Cosplayer und Japan-Liebhaber so braucht. Also Figuren, T-Shirts, DVD’s, Kimonos, Räucherstäbchen, Manga-Plüsch von groß bis klein und Spiele, jede Menge. Daneben gab es auch einen Raum, wo ziemlich viele an japanischen Brettspielen saßen und gegeneinander wetteiferten. Ein Highlight sollte ja der große Saal sein mit Manga-Performance. Und was sieht man, wenn man da ankommt, ein Schild, wo draufsteht, „Saal voll, bitte nicht eintreten“. Na toll, nicht mal das sah man für sein Geld. Ach ja. Und so haben wir uns noch ein Weilchen durch die Massen geschoben. Ganz anderes als draußen, da tobte quasi eine Party, innen drinnen mehr nur das Anstehen an den verschiedenen Ständen, Bilder werden auch keine gemacht. Gekauft haben wir nix, so einen Stand vielleicht mit Neon Genesis Evangelion-Sachen gab es nicht, was ich sonst so gesehen habe, war auch eben nicht so günstig.

Noch mal raus in den großen Innenhof, paar Bilder (und ein Video) machen. Und damit Jovanni sieht, wir waren wirklich da, ein Bild vom „Hintereingang“ vom Palais. Was schwierig war, die haben Treppenabsätze, die nicht immer dieselbe Anzahl haben. Ich seh ja nix nach unten mit der Kig-Maske, aber Petra war so nett, mich an die Hand zu nehmen und mir zu sagen, „noch eine Stufe“, „wir sind unten“. Ja so übt man schon mal für später für’s Altersheim 🙂


Nun war es Zeit, zum Abschied den Toilettengutschein ein zweites Mal zu nutzen (ach übrigens, im Park gibt es ein Schild, da steht, freie Toiletten sind im „H4“-Hotel zu finden).

Und dann mit den gleichen Treppenschwierigkeiten (bissel wollte ich ja doch noch Asuka sein) aus dem Gebäude raus. Dort haben wir die Gelegenheit noch mal genutzt, ein paar kleine frivole Fotos (Asuka als Bordsteinschwalbe) zu machen.

Und wie man sieht https://phonelookupbase.com , das haben noch ein paar andere auch genutzt. Das war übrigens wieder lustig, jedes Mal, wenn Petra irgendwo Fotos von mir machte, waren sofort auch 2-3 andere da, die fragten, darf ich auch mal. Natürlich 🙂 Und so mittendrin im Park sowieso.

Nun war es dann doch Zeit, die Maske abzusetzen, Handschuhe auszuziehen und alles zu verstauen. Auf dem Weg nach vorne sprach mich dann eine junge Frau in einem tollen Federkostüm an, Du warst doch der, der vorletzten Woche bei der „Cosplay Verkauf, Leih, Tausch- und Tippbörse“ den Speer des Linginus, ein Neon Genesis Evangelion – Accessoire, gesucht hat. Wow, ja, sie hat mich an Hand des beigefügten Fotos als Asuka auf der AniMagic 2017 erkannt. Dachte ich gar nicht, dass das so intensiv betrachtet wird. Jep, bin ich. Und den Speer macht jetzt die Laura bis Anfang November aus Worbla. Wir haben uns noch etwas unterhalten, es war ihr erstes Cosplay-Event (mein zweites). Auf einmal zupfte mich ein kleines Mädchen von hinten und fragte, kann ich mit Dir und Deiner Maske ein Foto haben? Aber natürlich 🙂 Also Maske wieder auf, mich mit dem Mädchen ordentlich hingestellt und ihre Mutter war ganz glücklich, dass sie uns ablichten konnte. Auweia, ich hoffe, ich hänge jetzt nicht bald als Poster in einem Kinderzimmer.

Ja dann zurück zum Auto, eine Station mit der Straßenbahn sogar dabei gefahren. Das hat mir das Cosplay-Mädel am Ausgang verraten, der ÖPNV in Kassel ist in den Eintritts-Karten mit drin. Sie macht das anders, sie fährt mit dem Auto bis zum Bahnhof, parkt da und fährt mit der Straßenbahn direkt zum Palais. Kein Stress mit Parkplatzsuche. Und wenn man die Karten bis Ende Februar online ordert, kosten die auch nur 25€. Das machen wir dann mal so nächstes Jahr zur Connichi 2018. Und den Samstag nehmen wir uns vor. Denn gefallen hat es uns gerade im Park sehr gut, das lohnt sich alleine schon deswegen.

Und so sind wir nach etwas über 3,5 Stunden, die uns aber irgendwie viel länger vorkamen, wieder über die dann etwas gegenüber morgens vollere Autobahn nach Hause gedüst, den Anzug ausgewaschen und eingeölt und schon mal die ersten Hochrechnungen zur Bundestagswahl 2017 zur Kenntnis genommen.

Fazit des Ganzen, war ein schöner Tag, wenn auch etwas anstrengend für die Füße. Aber hat sich gelohnt, nächstes Jahr wieder.

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